Vor mir fuhr ein Auto im Schneckentempo und ließ mich trotz Dauerhupe einfach nicht vorbei.
Ich war schon dabei, die Beherrschung zu verlieren, bis ich am Kofferraum einen kleinen Aufkleber entdeckte:
Ich bin schwerbehindert, bitte hab Geduld.
Auf einmal war alles anders.
Ich beruhigte mich sofort und nahm den Fuß vom Gas. Ich ging sogar noch weiter und versuchte ein wenig, Auto und Fahrer in Schutz zu nehmen.
Zur Arbeit kam ich ein paar Minuten zu spät, aber das war in Ordnung.
Und dann traf mich plötzlich der Schlag: Wäre ich auch ohne Aufkleber geduldig geblieben? Warum brauchen wir dafür eigentlich immer einen extra Aufkleber?
Wären wir geduldiger mit Menschen, wenn diese Aufkleber auf der Stirn hätten?
- ‚Ich hab meine Arbeit verloren.‘
- ‚Ich kämpfe gegen den Krebs.‘
- ‚Ich hab gerade eine schwere Zeit.‘
- ‚Ich wurde eben niedergemacht.‘
- ‚Ich hab einen Angehörigen verloren.‘
- ‚Ich fühle mich wertlos.‘
- ‚Ich bin finanziell am Ende.‘
Jeder kämpft mit einer Sache, von der wir vielleicht nichts wissen. Das mindeste, was man tun kann, ist freundlich bleiben und Geduld zeigen.
Menschen tragen oft unsichtbare Aufkleber. Achte auf sie.
Gefunden bei Facebook, Verfasser unbekannt.