Ein Tag im Leben des Bruno F.

Also, ich wachte auf, um halb zehn,
sah auf die Uhr,
drehte mich um und schlief weiter
bis halb zwei.
Dann stand ich auf, drehte mir eine Zigarette
und zog mir was an.
Ich ging in die Küche und machte mir einen Kaffee.
Er schmeckte fürchterlich:
Gefriergetrocknet,
das ganze leben ist ihm entzogen worden
und so schmeckte er auch:
fade, leer und Tod.
Ich war mal wieder allein,
wie so oft.
Ich wartete.
Wußte aber selbst nicht auf was.
Ich sah ab und zu und öfter aus dem Fenster
und sah nichts.
Sah keine Penner mit Weinflaschen
und keine Freaks mit langen Haaren
und zerrissenen Jeans.
Sah keine langhaarigen Schönheiten
mit kurzen Röcken und engen T-Shirts.
Nichts.
Nicht einmal mein Nachbar torkelte
betrunken an meinen Fenster vorbei.
Ich schaltete den Fernseher ein
und suchte vergebens die Ferne.
Dann begannen plötzlich und unerwartet,
gemein und hinterhältig diese Schmerzen im Kopf.
Ohne Vorwarnung.
Es schien, als wäre eine Faust in meinen Schädel eingedrungen,
die sich langsam versucht zu öffnen und dabei meinen Kopf auseinander drückt.
Um so mehr die Faust versucht sich zu entfalten,
um so größer wurden die Schmerzen.
Ich entschied, eine Wette abzuschließen, wer denn stärker ist,
die Faust oder mein Schädel.
Ich war schon nah dran
mich bei meinen Freunden und Bekannten zu verabschieden,
der Welt Lebewohl zu sagen.
Ich hatte nichts dagegen,
nur die Schmerzen sollten aufhören,
sollten verschwinden.
So saß ich eine Weile
auf meinen alten Sessel
und wartete auf den alten, mageren schwarz gekleideten Mann.
Nun wußte ich zumindest worauf ich wartete.

© Bruno F. Spotted Bear

 

 

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